Forschungsförderpreis der DMykG e.V. 2019 für Dr. rer. nat. Sascha Brunke, Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie Hans-Knöll-Institut, Jena, stellvertretender Abteilungsleiter im Bereich mikrobielle Pathogenitätsmechanismen.
Dr. Sascha Brunke erhält den Preis für seine Forschungsarbeit zur Anpassungsfähigkeit von pathogenen Pilzen an ihren Wirt bzw. an individuelle Lebensbedingungen.
Sein Forschungsfeld beschreibt der Preisträger wie folgt:
„Ich denke, dass für pathogene Pilze ein großes Forschungsdefizit besteht und sie als Krankheitserreger immer noch unterschätzt werden. Dabei haben Pilze teils erstaunlichste Anpassungen an die Bedingungen im menschlichen Körper entwickelt. So etwas finde ich als Grundlagenforscher in einem medizinisch orientierten Feld am interessantesten: Wie können wir diese speziellen Adaptationen verstehen, und können wir sie als mögliche Ziele einer zukünftigen
Therapie nutzen? Ich selbst bin immer wieder überrascht, wie sogar verwandte Pilze wie die Candida-Spezies verschiedenste evolutionäre Lösungen gefunden haben, um im Menschen zu überleben. Wir haben beispielsweise gesehen, wie sich komplette Transkriptionsnetzwerke an die Wirtsbedingungen anpassen und der Pilz so plötzlich Immunzellen entkommen kann. Die gezielte Frage nach dem evolutionären „Warum?“ ist darum meiner Meinung nach nicht nur
intellektuell interessant, sondern für das Verständnis der Pathogenese zentral. Ich sehe da noch sehr viel Forschungspotential und will auch in Zukunft mit genau diesen Fragen arbeiten“.